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Pressemitteilung

Wer fürs Klima Energie spart, setzt aufs richtige Pferd!

Kritik an den Plänen zum 8-spurigen Ausbau der A8

Traunstein. In der letzten Kreisversammlung der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) im Wochinger Brauhaus war die Reduzierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs dominierendes Thema. Fazit: die Einsparung von Energie, sei es beim Stromverbrauch, beim Heizen oder bei der Mobilität, hat oberste Priorität.

Nach einleitenden Worten von Kreisvorsitzendem Bruno Siglreitmaier und dem Kassenbericht von Schatzmeister Roman Babuczki ging es in der Diskussion in erster Linie um den Ausstieg aus der Atomwirtschaft. Kreisrat Helmut Kauer berichtete dazu vom Bundesparteitag der ÖDP. Dieser habe beschlossen, eine Europäische Bürgerinitiative zu starten, die den EU-weiten Ausstieg aus der Atomwirtschaft einleite. Auch seien von der ÖDP schon tausende Unterschriften für eine Petition an den Bundestag gesammelt worden. Darin fordere die Partei den Ausstieg Deutschlands aus dem Euratom-Vertrag, da sich unser Staat damit im Jahr 1957 zur Förderung und Entwicklung der Atomwirtschaft verpflichtet habe. „Dieser vor mehr als 50 Jahren beschlossene Vertrag kann energiepolitisch keine Richtschnur für eine zukunftsfähige Politik im Jahr 2011 sein!“ pflichtete ihm Robert Wölfle aus Nußdorf bei.

Mit Zuversicht stellte man fest, dass sich der Regionale Planungsverband für die Förderung und den weiteren Bau von Windrädern im Landkreis ausgesprochen hat (TT 24.5.2011). Die Kreis-ÖDP, allen voran Kreisrat Georg Huber aus Waging, hatte sich für die zwischen Otting und Kammer geplanten Windräder eingesetzt, von deren Bau sich der Investor jedoch aufgrund des Widerstands bei den Anwohnern zurückgezogen hat. „Nun gilt es, die Bevölkerung von der Notwendigkeit von Windrädern, Photovoltaikanlagen, Speicherkraftwerken und dergleichen mit plausiblen Argumenten zu überzeugen, deren Ansehen zu steigern und möglichst als dezentrale Gemeinschaftsanlagen der Bürger umzusetzen“, fordert Renate Jodelsberger-Schrott von der Politik. Christine Otto aus Grassau berichtete, die ÖDP habe auf Landesebene die Staatsregierung aufgefordert, die in den nächsten 10 Jahren vorgesehenen Mittel für den Aus- und Neubau von Staatsstraßen ( wohlgemerkt nicht für Erhaltungs- und Reparaturmaßnahmen) einzusparen und stattdessen in ein Investitionsförderprogramm zur Erhöhung der Energieeffizienz bei Kommunen, Privathaushalten und mittelständischen Betrieben zu stecken.

Hermann Hofstetter aus Seebruck kritisierte in diesem Zusammenhang die Haltung von Bundesminister Peter Ramsauer, der einerseits den Ausbau der Autobahn A8 auf acht Spuren fordert, dem es aber „eiskalt den Buckel runterläuft“, wenn er an riesige Windkraftanlagen im Voralpenland denkt (TT 24.5.2011). „Wie einseitig und unverständlich wird doch hier das Thema Flächenbebauung bewertet! Ich würde als Tourist auf jeden Fall lieber auf ein umweltfreundliches Windrad schauen, als auf die durch den übertriebenen Ausbau doppelt so breit versiegelte Teerfläche!“ argumentiert Hofstetter. Unter den Aspekt der Energieeinsparung falle auch ein Tempolimit auf der Autobahn. „Was soll das scheinheilige Vorstellen der Kinderzeichnungen, die vor Raserei warnen (TT 21./22.5.2011), wenn Ramsauer sich eisern gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der A8 ausspricht?“ machte Andreas Huber aus Waging seinem Ärger Luft.

Fazit der Diskussion: die Anstrengungen des Landkreises zur Umstellung auf erneuerbare Energien, wie es demnächst durch die Klimawoche geschieht, seien sehr zu begrüßen. Die Einsparung von Energie müsse aber höchste Priorität haben. Aufgabe der Politik sei es, der Bevölkerung klarzumachen, dass dies nicht einen Verlust, sondern eine Zunahme an Lebensqualität bedeute. Weniger ist mehr, dieses Bewusstsein müsse in den Menschen geweckt werden.

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